Als einer der wichtigsten und berühmtesten Feldherren des Habsburger-Reiches ging Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan in die Geschichte ein. 1663 wurde er in Paris in Europas Hochadel hineingeboren. Dank der verwandtschaftlichen Verbindungen zu den Habsburgern in Spanien und Österreich vergrößerte er seinen Wirkungskreis laufend: So zog er in Hinblick auf seine geplante militärische Karriere für Österreich in mehrere Schlachten. Neben seinen hoch geachteten Kriegsverdiensten zeichnete ihn auch sein Hang zu den schönen Künsten aus. So galt er Zeit seines Lebens auch als Kunst-Sammler und Liebhaber prächtiger Architektur.
Prinz Eugen: Der Feldherr
- 1697: Ober-Befehlshaber im Großen Türkenkrieg
- 1701-1714: Ober-Kommandierender der Antifranzösischen Koalition
- 1714-1718: Venezianisch-Österreichischer Türkenkrieg
- Positionen: Hofkriegsrat, Diplomat, Führer der Kriegspartei, Reichsfeldmarschall
Im Angedenken an den Feldherren sind heute im Heeresgeschichtlichen Museum zahlreiche Erinnerungsstücke ausgestellt – auch solche aus dem persönlichen Besitz des Prinzen Eugen. Unter anderem können dort auch Teile der Trauer-Dekoration von seinem Ehrenbegräbnis besichtigt werden.
Kunst-Sammler und Mäzen
Die zweite große Leidenschaft des großen Feldherren galt der Kunst: Bis heute sind in ganz Österreich die prunkvollen Gebäude des stolzen Bau-Herren zu besichtigen. Die wichtigsten Bauwerke darunter sind wohl Schloss Hof im Marchfeld – heute beliebter Ausflugstipp für die ganze Familie nahe Wien – und das Schloss Belvedere in Wien: Dieses birgt heute unter anderem die größte Klimt-Sammlung der Welt.
Bis heute ungeklärt ist, wie sich Prinz Eugen von Savoyen seine prunkvolle Bau- und Sammler-Liebe finanzieren konnte. Seine große Bücher-Sammlung “Eugeniana” ist heute sicher im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek untergebracht. Auch als Mäzen erfreute er sich großer Beliebtheit – und unterstützte zahlreiche Künstler seiner Zeit.
Prinz Eugen von Savoyen, Öl auf Leinwand, 1718. Das Bild hängt als Dauerleihgabe des Rijksmuseum Amsterdam im Wiener Belvedere:
Apotheose des Prinz Eugen:
Prinz Eugen Denkmal auf dem Heldenplatz:
Ehrengrab in der Prinz-Eugen-Kapelle
Im Nordwinkel der Portal-Fassade vom Wiener Stephansdom kann heute die Prinz-Eugen-Kapelle besichtigt werden. Hier wurde der große Feldherr und Mäzen zur letzten Ruhe gebettet: Er starb 1736 an einer Lungen-Entzündung und erhielt ein Ehren-Begräbnis.
Die gotische Kapelle war ursprünglich im 14. Jahrhundert erbaut worden – und zählt zu den 4 West-Kapellen, die im Rahmen des Ausbaus des Doms unter Herzog Rudolf IV. entstanden.