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Wiener Küche – würzig, deftig, gebacken und gebraten

die einzige Küche weltweit, die nach einer Stadt benannt ist.

In kaum einer anderen Hauptstadt Europas gibt es eine kulinarische Vielfalt, die mit Wien zu vergleichen ist. Neben einer bunten internationalen Mischung aus Speisen und Getränken, zeichnet sich die traditionelle Küche durch den Einfluss der Monarchie und regionale Zutaten aus.
Die Wiener Küche ist außerdem die einzige Küche weltweit, die nach einer Stadt benannt ist.

prime boiled beef with root vegetables and butter potatoes (viennese tafelspitz)
Tafelspitz © kabvisio / 123RF.com

Wiener Küche – internationaler Einfluss

Da Wien die Hauptstadt des Habsburger Reiches war, stammen viele Rezepte aus den ehemaligen Ländern und Regionen der k.u.k. Monarchie. Dadurch ist auch heute noch in vielen Gerichten vor allem osteuropäischer Einfluss zu finden. Die typische Wiener Küche entstand jedoch erst im 19.Jh. mit dem Emporkommen der bürgerlichen Gesellschaft und zunehmender Verfügbarkeit von Lebensmitteln.

berühmte Haupt- und Nachspeisen

Besonders berühmt ist das Wiener Schnitzel, ein paniertes gebackenes Stück Kalbsfleisch, welches weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Gulasch, ebenfalls ein Fleischgericht, ist ein gutes Beispiel für den Einfluss der Monarchie, da es ursprünglich aus Ungarn kommt und die spezielle Würzung des Eintopfs kaum in West- und Mitteleuropäischen Regionen zu finden ist.

Ein weiteres Hauptgericht ist der Tafelspitz, ein in Brühe gekochtes Stück Fleisch, welches, wie auch die anderen Speisen oft mit Kartoffelgerichten als Beilage verspeist wird.

Auch für das Backen gibt es eine lange Tradition. Gerade Nachspeisen und Torten, wie die Sachertorte, einer Schokoladentorte mit einer dünnen Schicht Marillenmarmelade, sind besonderer Bestandteil der Wiener Backtradition. Der Palatschinken, ein süßer Pfannkuchen mit Füllung, kommt aus Böhmen, sowie auch weitere Mehlspeisen. Aus Österreich dagegen kommt der Apfelstrudel, eine Teigrolle, die mit Äpfeln und Quark gefüllt ist. Dieser wird gerne in den Wiener Kaffeehäusern genossen und dort gibt es auch weitere typische Süß-Speisen, wie Golatschen oder Palatschinken. Diese werden mit Topfen oder mit Marmelade befüllt und bezuckert.

Kaffeehäuser, Beisl und Heurige

Die ebenfalls typisch Wienerische Kaffeehauskultur wurde zum immateriellen UNESCO Kulturerbe erklärt. Diese zeichnet sich vor allem durch das lange Sitzen in Cafés aus, in welchen nicht nur viel Kaffee getrunken wird, sondern dabei auch gearbeitet, geschrieben, oder in einer der vielen Zeitungen gelesen wird.

Oft findet sich das Traditionelle weniger in großen Restaurants, sondern im so genannten Beisl oder einem Heuriger, einer Weintaverne, in welcher sich regionale Weine und die Wiener Küche genießen lassen. Die Tendenz zu lokalen und saisonalen Produkten ist dabei nicht neuzeitlich, sondern in der Wiener Tradition verankert, sodass es oft nicht einmal erwähnt wird.

Die Tatsache, dass die Wiener Küche ausgezeichnet schmeckt, braucht jedoch gewiss auch keine Werbung. 🙂