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Moderne Architektur in Wien

Wer Wien nur mit Barock, Historismus und Bauhaus assoziiert, der täuscht. Moderne Architektur in Wien prägt seit der Nachkriegszeit das Stadtbild und sorgte dabei sogar für den ein oder anderen Skandal. Ob die skurrilen Gebilde der 60er Jahre, die Wohnbauten der 80er oder alles ab 2000: Wien bietet innerhalb und außerhalb des Zentrums einiges an moderner Architektur.

Anblick des DC-Towers, dem höchsten Gebäude Österreichs
DC-Tower © Jobst / PID

Das „Austrian Phenomenon“

Besonders visionär waren viele Entwürfe von Wiener Architekten in 60er Jahren, die aber selten und wenn nur in kleinem Maßstab realisiert wurden. Ein Zeugnis dieser Zeit ist etwa das ehemalige Kerzengeschäft Retti am Kohlmarkt, welches durch die Raumfahrt inspiriert ist. Trotz weniger Umsetzungen wird diese Zeit auch heute noch als „Austrian Phenomenon“ bezeichnet.

Haas-Haus und Hundertwasser

In den 80er Jahren gab es dann gleich mehrere Skandale. Zum einen das von Star-Architekt Hans Hollein entworfene Haas-Haus gleich gegenüber dem Stephansdom, welches durch die Glasfassade einen starken Kontrast zur historischen Bausubstanz bildet. Zum anderen auch die bekanntesten Bauten des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Dieser schuf mit der Müllverbrennungsanlage und dem Hundertwasserhaus, einem Gemeindebau in Wien, Wiener Wahrzeichen, die bis heute viele Besucher anziehen.

Moderne Architektur seit 2000

Anfang der 2000er kamen gleich noch mehrere Wahrzeichen hinzu. Das Museumsquartier gleich neben Kunst- und Naturhistorischem Museum war ein Riesenprojekt und auch die Anlegestelle des Twin City Liners prägt das Bild des Donaukanals nachhaltig. Erst 2013 wurde zudem der DC Tower 1 fertiggestellt, einer von zwei geplanten Türmen, die auch die höchsten Gebäude Wiens sind. Er liegt direkt neben der UNO City.

Von dem Tower sieht man auch auf eines der letzten großen Projekte Zaha Hadids: Die Bibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien. Von außen in zwei Teile unterteilt (hell und dunkel) und von innen weiß gehalten, bietet es über 24.000 Studenten eine Plattform für Kommunikation und Kreativität.

Viele der modernen Gebäude sind frei zugänglich und dadurch für jeden architekturinteressierten Besucher offen.