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Donau Wien und Donau Niederösterreich

Urlaub und Freizeit am zweitlängsten Fluss Europas

Die Donau ist mit einer Gesamtlänge von 2857 Kilometern der zweitgrößte und zweitlängste Fluss in Europa. Das macht sie auch zu einer der bedeutendsten Handelsrouten des Kontinents. Schon seit Jahrhunderten wird sie als Wasserstraße genutzt und war dadurch immer wieder Konfliktpunkt und Grund für politische Spannungen. Heute ist sie ein europaweiter Tourismusmagnet, der Besucher aus der ganzen Welt anlockt. Kulturelle sowie landschaftliche Vielfalt können entlang ihres Verlaufs bestens genossen werden.

Blick über Wien mit Donau
Blick über Wien mit Donau © Österreich Werbung, Fotograf: Popp Hackner

Donau – Lebensader Europas

Den Namen erhielt die Donau durch das althochdeutsche Grundwort „Ouwe“ („Aue“). In allen Sprachen aber stammt ihre Bezeichnung vom Namen des römischen Flussgotts „Danuvius“ ab, der gleichzeitig die Bezeichnung für den Fluss war. Auf ihrem Weg vom Schwarzwald ins Schwarze Meer fließt die Donau durch mehrere Staaten. Sie entspringt im Südwesten bei Donaueschingen im Schwarzwald und fließt von dort Richtung Osten nach Österreich, schließlich durch die Slovakei, Ungarn, Serbien und Rumänien, wobei rund 30% ihres Gesamtverlaufs in Rumänien liegen.

Unter den Römern war die Donau lange die symbolische Grenze zu den Völkern im Norden und wurde vor allem für Handel und Gruppentransporte genutzt. Auch Jahre später wurde die Donau vom osmanischen Heer für militärische Zwecke genutzt, die Türken scheiterten aber bei der Belagerung Wiens. So blieb zumindest dieser Teil der Donau in der Hand des Heiligen Römischen Reiches. Die Donau wurde somit zur Grenze zwischen Morgen- und Abendland.

Bis zum Ende des Eisernen Vorhangs nahm die Bedeutung politischer Grenzen für den Fluss zu. Obwohl die Donau selbst nie die Grenze zwischen Ost und West bildete, durchfloss sie diese östlich von Hainburg. Somit kam der Verkehr auf der Donau lange nahezu zum Erliegen. Dies änderte sich erst in den 90ern, teilweise unterbrochen durch den Zerfall Jugoslawiens.

Da die Donau viele verschiedene Klimazonen und Landschaftsformen durchließt, besitzt sie einen immensen Artenreichtum und fungiert auch als „Transport“ und fließender Übergang für verschiedene Biotope. Teils wird der schwere menschliche Eingriff in den Fluss durch die letzten Jahrhunderte wieder rückgängig gemacht und der Fluss erholt sich, dennoch bildet die ständige Erosion des Flussgrunds ein großes Problem, welches derzeit mit Abbaggern entgegengewirkt wird. An der Donau verlaufen zahlreiche Nationalparks, Schutzgebiete und schlichtweg Wildnis, die vielen seltenen Arten ein zu Hause bieten. Berühmte Beispiele sind der Naturpark Obere Donau, das Schutzgebiet Donauleiten und der Nationalpark Donau-Auen.

Die Donau besitzt neben ihrer reichen Flora und Fauna immense kulturelle Bedeutung. Sie ist Inspiration für viele berühmte Künstler und Musiker. Der Donauwalzer, etwa, von Johann Strauss ist nahezu weltweit berühmt. Auch der Ausdruck Donaumonarchie als inoffizieller Begriff für die Habsburgermonarchie stammt von der engen Bindung an den Fluss.

Freizeit an der Donau – von der Alten bis zur Neuen Donau

Die ganz besonders enge Bindung der Österreicher zu Donau hat dazu geführt, dass der Fluss noch heute zentrales Ausflugsziel ist. Das Leben in der Hauptstadt Wien wäre lange nicht so schön, würden die Alte und Neue Donau nicht herrlichen Freizeitspaß bieten. Erstere ist die zentrale Anlaufstelle, wenn es um Badevergnügen geht. Die Alte Donau war ursprünglich ein Seitenarm der Donau, der heute idyllisch und grün zum Schwimmen, Segeln und Stand-up Paddling genutzt wird. Rund um die Alte Donau gibt es einen Promenadenweg sowie zahlreiche Radwege. Einkehren kann man in den Cafés und Heurigen, die sich gemütlich zwischen Bootsvermietungen und Surfschulen niedergelassen haben.

Eine große Auswahl gibt es auch an Schwimmbädern. Das Strandbad Gänsehäufel, zum Beispiel, bietet Besuchern ein Wellen- und Sportbecken und einen FKK-Bereich. Hinzukommen kommen kostenfreie Badestellen und öffentliche Bäder. Besondere Highlights sind das jährliche Lichterfest an der Alten Donau mit Feuerwerk, ein Mondscheinpicknick auf einem Boot auf der Alten Donau und die Beachclubs auf der Insel.

Donauinsel – eine Insel in der Donau

Ganze 21 Kilometer ist die Donauinsel an der Neuen Donau lang und bietet so eine große Bandbreite an Erholung. Sie diente als künstlich angelegte Insel ursprünglich dem Hochwasserschutz. Heute dient sie den Wienern als Naherholungsgebiet. Gut kann sie mit dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden und verfügt sogar über eine eigene U-Bahn-Station, „Neue Donau“. Auf der Donauinsel findet jährlich das dreitägige Donauinselfest statt, welches mit circa 3 Mio. Besuchern zu den größten Europas gehört. Auch nachdem so jeden Juni der Sommer eingeläutet wird, kann man auf der Insel viel erleben: hier gibt es über 40km Badestellen, an denen man gratis liegen und schwimmen gehen kann – von der Liegewiese bis zum Sandstrand. Ein besonderes Highlight ist hier der 250m lange Familienbadestrand. Für Kinder gibt es außerdem einen großen Wasserspielplatz, der ebenfalls keinen Eintritt kostet.

Die weitläufige Insel kann außerdem gut zum Skaten und Radfahren genutzt werden. Der Wildwasserkanal an der Donauinsel bietet für Wasserbegeisterte jede Saison Kayak-Schnupperkurse an. Wem das noch nicht genug Action ist, der kann die weltgrößte Trampolinanlage in der Nähe der Reichsbrücke ausprobieren – oder den Donauinsel-Kletterpark, in dem auf elf Stationen verschiedene Parkours gemeistert werden können. So kommen hier im Sommer an die 200.000 Besucher täglich zusammen. Wem die Übersicht schwer fällt, dem wird im Infocenter auf der Insel geholfen.

Donaukanal – von der Donau in die Innere Stadt

Der Donaukanal liegt in der Innenstadt Wiens und wird von vielen Sehenswürdigkeiten gesäumt. Er dient den Städtern zum Radfahren und Joggen und wird immer wieder von Grafitti- und Streetartists umgestaltet. Aufgrund der zentralen Lage an der Altstadt legen hier auch viele Ausflugsschiffe an, die Fahrgäste bis in die Slowakei, die Niederlande oder gleich ans Schwarze Meer bringen. Der Twin City Liner, beispielsweise, fährt mehrmals täglich nach Bratislava. Die Schiffe der DDSG bieten sowohl regionale Rundfahrten durch Wien, Hochzeits- und Themenfahrten an, als auch Kreuzfahrten nach Amsterdam, Bukarest und ans Schwarze Meer.

Ausflugsziele entlang der Donau

Nationalpark Donau-Auen

Zwischen Wien und Bratislava liegt der Nationalpark Donau-Auen, der die letzten großen Flussauenlandschaft Europas schützt. Durch die hier freifließende Donau gestaltet sich die Landschaft von Jahr zu Jahr neu. Für Besucher ist der Nationalpark ein einzigartiges Ausflugsziel, da sich die unberührte Natur auf viele Art und Weisen erfahren lässt. Auf Bootstouren, Erlebniswanderungen, Exkursionen oder Feriencamps kann man die reiche Flora und Fauna der Donau-Auen erleben. Im Nationalparkzentrum auf Schloss Orth gibt es außerdem ein großes Besucherzentrum mit vielen interessanten Veranstaltungen.

Die Wachau

Die Kulturlandschaft Wachau rund um Krems an der Donau gilt als ein kulturelles und idyllisches Highlight Österreichs. Wachau wurde in die Liste des UNESCO- Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen und bietet für Besucher eine reiche Auswahl an Geschichte und Erlebnis: die imposante Burgruine Aggstein ist nicht nur ein herrliches Wanderziel mit tollem Ausblick, sondern bietet Besuchern auch einen tiefen Einblick in die Geschichte Österreichs. Viele Strände, Rad- und Wanderrouten locken jedes Jahr Besucher aus aller Welt.

Die Donau kann zudem auch per Schiff erkundet werden. Besonders bekannt ist der Welterbesteig, auf dem die Region in 14 Etappen erwandert werden kann. Der Welterbesteig ist so beliebt, dass sogar ein Gepäcktransport angeboten wird, um den Wanderern zusätzliche Leichtigkeit zu verschaffen. Der Weg führt an vielen Heurigen mit Gastgärten vorbei, die Besuchern das ganze Ausmaß niederösterreichischer Kulinarik präsentieren. Die Region Wachau ist aber auch vor allem für ihre gesellige Kultur bekannt. Weinfest, Marillenernte, traditionelle Gerichte – all das wird gerne mit Besuchern geteilt. Und zur Sommersonnenwende gibt es jedes Jahr ein großes Feuerwerk.

Gartenstadt Tulln

Tulln an der Donau, auch als Gartenstadt Tulln bezeichnet, liegt nordwestlich von Wien und ist von zahlreichen Gärtnereien umgeben. Es ist der Heimatort des Künstlers Egon Schiele, der auch nach seinem Umzug nach Wien bis zu seinem Tod immer wieder hierher zurückkehrte. Mit seinem Leben und Werk, das wie kaum ein anderes die Wiener Moderne prägte, befasst sich das Egon-Schiele-Museum. Für Familien bietet Tulln zudem ein großes Sport- und Familienbad „DonauSplash“ Aubad mit Erholungspark. Letzterer bietet romantische und ruhige Plätze währen das Schwimmbad bei gutem Wetter oft gut besucht ist.

Klosterneuburg

Nah an Wien und sehr beschaulich liegt Klosterneuburg nördlich der Hauptstadt, von der es durch den Leopoldsberg und den Kahlenberg getrennt ist. Besonders bekannt ist Klosterneuburg für das Stift Klosterneuburg, das heute der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren angehört. Es bildet einen Mix aus barocker und mittelalterlicher Architektur. Das Stift beherbergt neben einer ansehnlichen Kunstsammlung auch große Weingüter. Es wird heute noch bewohnt und die Chorherren legen großen Wert auf Nachhatligkeit. So wird beispielsweise CO2 neutraler Wein angebaut und es wird durch ein Biomasseheizwerk beheizt. Auch kulturell hat es große Bedeutung. So finden seit 1994 hier jedes Jahr Opernfestspiele statt und es werden verschiedene Ausstellungen organisiert. Für Besucher gibt es zudem ein kulinarisches Angebot.

Petronell-Carnuntum

Nahe der Grenze zur Slowakei und südwestlich von Hainburg an der Donau liegt Petronell-Carnuntum. Die Marktgemeinde beherbergt die für Besucher besonders interessante Römerstadt Carnuntum sowie die Reste einer römischen Festung. Erstere gehört zum heutigen Museum Carnuntinum, welches die Geschichte der ehemaligen Zivilstadt sowie des Legionslagers von Carnuntum aufarbeitet. Es ist mit über 2 Millionen Fundstücken das größte Römermuseum in Österreich. Die Stadt selbst ist in ihren Grundrissen erhalten. Sie verfügte über Parks, ein Amphitheater und eine kleine Therme. Teilweise konnten die Gebäude auch rekonstruiert und geschichtlich zugeordnet werden. So verbrachte Kaiser Marc Aurel hier beispielsweise mehrere Jahre aus militärischen Gründen.

Heute kann man unter anderem das Römische Stadtviertel aus dem 4. Jahrhundert, das Amphitheater, die Trainingsarena der Gladiatoren und das berühmte Heidentor, das Wahrzeichen Carnuntiums, besichtigen. Für Familien und Kinder gibt es hier besondere Besichtigungsangebote. Für alle, denen das Laufen schwerfällt, steht auch ein Shuttlebus bereit.