Mittlerweile kann man auf eine fast 2.000 jährige Bäderkultur in Wien zurückblicken. Nahe einer alten keltischen Siedlung badete man bereits in beheizten Steinbeckenbädern und Steinwannen. Badestuben konnten seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen werden.
2.000 jährige Bäderkultur in Wien
Abbé Pohl entdeckte entdeckte im 18. Jahrhundert bei seinem Jagdschösschen schwefelhaltiges Wasser, das zum Baden und Trinken geeignet war. Die Kaiserin Maria Theresia kaufte das Schlösschen inklusive Brunnen so hatte sie ein Badehaus nahe ihres Sommersitzes. An dieser Stelle befindet sich heute das Theresienbad, ein Stück Bäderkultur in Wien.
Vor 1870 gab es viele kleinere Bäder an den kleinen Donauarmen. Diese verschwanden nach und nach aus der Wiener Bäderkultur. 1875 wurde das Städtische Freibad am linken Donauufer gebaut. Ein Jahr später entstand das Kommunalbad oberhalb der heutigen Reichsbrücke. Für die damalige Zeit war es sehr modern. Es hatte Platz für 1200 Badegäste, ein großes, sowie jeweils zwei kleinere Becken für Frauen und Männer.
Mehr Bäder für mehr Besucher
Ab 1877 durften auch Frauen das Städtische Freibad besuchen. Vorher war dies Bäderkultur in Wien nur Männern vorbehalten. Um die Auskleidekabinen vor Überschwemmungen im Winter zu schützen, konnte man sie abtragen.
Die Strombäder im Donaukanal, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurden, stellen einen neues Aspekt in der Bäderkultur in Wien dar. Sie wurden nicht errichtet, um daraus Profite zu schlagen, sie sollten der öffentlichen Gesundheitspflege dienen. Bekanntestes unter ihnen ist sicherlich das Strandbad Gänsehäufl.Heute nutzen die Wiener die neue Donau als ihr Badeparadies. Da hier fast das ganze Jahr über eine hohe Wasserqualität herrscht, ist sie heute unentbehrlicher Teil der Bäderkultur in Wien.
1968 wurde das Bäderkonzept beschlossen. Innerhalb von 7 Jahren sollen 14 Schwimmbäder errichtet werden. So erweiterte sich die Bäderkutur in Wien um die Bezirke Döbling, Brigittenau, Simmering und Donaustadt. Das 1926 eröffnete Amalienbad, mit seiner eleganten Art-Déco Innenausstattung ist übrigens ein besonders attraktiver Vertreter der Bäderkultur in Wien.