Zu Ehren des Kaisers wurden viele Köstlichkeiten eigens mit dem Wort “Kaiser-” ergänzt. Die bekanntesten Bezeichnungen reichen von der Kaisersemmel, dem Kaiserspritzer bis hin zum Kaiserschmarrn.
Des Kaisers Taten und Werke
Josef II., von 1765 bis 1790 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, war ein Reformer und versuchte den Einfluss des Adels und des Klerus zurückzudrängen. Die Wertschätzung des Volkes wurde vor allem auch mit vielen Taten und Werken erreicht. Hierzu zählen Geschichten und Übermittlungen wie die Nachfolgende:
Kaiser Josef II. war zu einem geplanten Treffen mit dem preußischen König Friedrich unterwegs und zwar auf den Weg in der Stadt Neisse. Die Kolonne war auf der Kaiserstraße nach Brünn unterwegs und hatte in der Nähe des Dorfes Slawikowitz eine Panne. Der Kaiser vertrat sich während der Reparaturarbeiten sich die Beine, bemerkte Bauern auf dem Feld und nahm sich einen Pflug um selbst zu pflügen. Jene Herren aus Wien, welche den Kaiser begleiteten, waren darüber empört. Jedoch war es eine vom Kaiser gut überlegte Aktion, denn es handelte sich um eine symbolische Aktion, mit welcher Josef II. seine Wertschätzung für Bauernstand und Bauernarbeit übermitteln wollte. In der Folge hob Josef II zu späterer Zeit seiner Regentschaft sogar die Leibeigenschaft auf.
Derartige Zeichen kamen beim Volk sehr gut an und dadurch wurden mit der Zeit auch viele Gerichte, Lebensmittel usw. zu Ehren des Kaisers benannt.
Von der Kaisersemmel bis zum Kaiserschmarrn
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Kaisersemmel
Welcher Kaiser es bei der Semmel war, ja das kann man nicht mehr so genau nachvollziehen. Fix ist, dass es viele Vermutungen gibt. Kaiser Friedrich III. ließ im Jahr 1487 Semmeln mit seinem Porträt backen, Kaiser Joseph II. wurde wiederum um eine freie Preisgestaltung für die Semmel gebeten und nach einer Kostenerleichterung für die Bäcker wurde die Semmel umbenannt. Weitere Erzählungen bringen auch Kaiser Franz Joseph I. in Verbindung mit der Semmel.
Eine ganz andere Version von Geschichte geht auf den Ursprung eines Wiener Bäckers namens Kayser und einer Kaysersemmel zurück.
Wie auch immer, die Kaisersemmel ist ein krustenreiches, knuspriges, sternförmig eingeschnittenes Weißgebäck mit Ursprung in Österreich. Dieses Gebäck gab es bereits im 18. Jahrhundert am Hofe von Maria Theresia. Die internationale Bekanntheit erlangte das Gebäck im Zuge der Pariser Weltausstellung im Jahr 1867.
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Kaiserschmarrn
Selbst der Kaiserschmarrn hat seine eigene Geschichte: Zu Kaisers-Zeiten gab es natürlich nicht jene breite Zutatenmasse, welche heute zur Verfügung steht. Dennoch bereitete zur damaligen Zeit eine Bäuerin dem Kaiser eine Mahlzeit vor. Da das Menü etwas missglückte, entschuldigte sich die Bäuerin für den Schmarren welcher entstanden ist. Kaiser Franz Josef lobte jedoch den Wohlgeschmack und bezeichnete das Gericht als Kaiserschmarren.
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Kaiserspritzer
Grundsätzlich ein Kaiserspritzer ja ein Gespritzer mit Hollersaft, oder genauer gesagt:
Zuerst Sodawasser in ein Weinglas geben, danach Weisswein und dazu einen Schuss Holunderblütensirup. Im Hochsommer kommen dann auch noch Eiswürfel hinzu.
Weisswein 125 ml
Sodawasser 125 ml
Holunderblütensirup 2 cl
Manchmal wird als “Tupf” oben drauf auch Rotwein verwendet, sozusagen als Garnitur 🙂
Was gibt es sonst noch so mit dem kaiserlichen Titel?
vom Kaiserauflauf, Kaiser-Jagdtopf, Kaisermelange, Kaisergulasch, Kaisergemüse, Kaiser-Pastete, Kaisertorte, Kaiser… 🙂