Ausnahme-Künstler Friedensreich Hundertwasser wurde 1928 als Friedrich Stowasser in Wien geboren wurde. Seine Werke von Malerei und Druckgrafik bis hin zur Architektur sind heute weltberühmt. Großen Wert legte er auf Ökologie und Nachhaltigkeit – in diesen Bereichen galt er zeitlebens als Aktivist. Mit seiner anti-totalitären Einstellung und seinem ganz besonderen Sinn für Farben und weiche, runde, schiefe Formen prägt er bis heute – wenngleich im Jahr 2000 verstorben – das Wiener Stadt-Bild.
Die architektonischen Kunstwerke
So kann von außen das Hundertwasserhaus im dritten Bezirk besichtigt werden: eine in den 1980er Jahren vom Künstler farbenfroh und formschön gestaltete Wohnhaus-Anlage. Sie weist außerdem üppig begrünte Dach-Terrassen auf, da die Bepflanzung von Wohnraum als eines von Hundertwassers architektonischen Markenzeichen galt. Weithin sichtbar ist auch die durch ihn gestaltete Fassade der Müllverbrennungsanlage Spittelau von Wien Energie im 20. Bezirk, die durch einen Großbrand zerstört worden war.
Erste Anlauf-Stelle für Hundertwasser- und Kunst-Fans ist aber ganz klar das mehrstöckige Kunst Haus Wien: Hier kann im Rahmen des Museums Hundertwasser eine Dauer-Ausstellung rund um einen der berühmtesten – und den dabei sicher herausstechendsten – Wiener Künstler des 20. Jahrhunderts besichtigt werden. Darüber hinaus ist das gesamte Gebäude nach den Plänen und Entwürfen von Hundertwasser gestaltet worden. In den oberen Etagen werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen zu weiteren Künstlern initiiert.
Die Person Friedensreich Hundertwasser
Übrigens war Friedensreich Hundertwasser sein ganzes Leben lang sowohl ökologisch als auch politisch hoch interessiert und aktiv – unter anderem sprach er sich in den 1990er Jahren klar gegen den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union aus. Mit seiner Kunst wiederum bereiste – und verschönerte – er viele andere Länder, z.B. Deutschland, Japan oder die USA. Neben den erfolgreichen architektonischen Projekten sorgte er außerdem mit zahlreichen Büchern für Aufsehen – z.B. mit der Gestaltung der Hundertwasser Bibel Anfang der 1990er Jahre. Mit seinen unebenen Formen und schillernden Farben sprach er sich dauerhaft für menschengerechtere Architektur zum einen und einen bewussteren und verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zum anderen aus.