Früher konnte man den Faschingskrapfen nur bis zum Aschermittwoch kaufen, heute findet man das pudrig-süße Gebäck das ganz Jahr über in Bäckereien und Supermärkten. Auch das Teilen des Krapfen mit einer besonderen Person galt früher gewissermaßen als Antrag. Heute muss man darauf nicht mehr Acht geben, sondern kann den süßen Genuss nach freier Laune gemeinsam oder alleine genießen.
Herkunft – Wiener Krapfen
Der Legende nach wurde der Krapfen zwischen 1615 und 1690 von einer Dame namens Cäcilia Krapf erfunden. Tatsächlich weiß man nicht einmal, ob es Frau Krapf jemals gab. Schon die Römer buken sogenannte globuli, die mit Honig und Mohn ummantelt waren. Im 15. Jahrhundert gab es bereits verschiedene Varianten des Krapfenrezepts. Die Basis war ein Teig aus Eiern, Mehl und Zucker.
Unter Kaiser Karl wurde das Krapfenschießen groß. Für besonders genaue Schüsse erhielt der Schütze einen Krapfen. Es wurde ein Brauch, den nicht nur Bäckergenossenschaften liebten, sondern auch viele andere Bürger während der Faschingszeit feierten. Bis ins 19. Jahrhundert hinein entwickelte sich der Krapfen immer mehr zum Luxusgebäck und kostete soviel wie ein ganzes Mittagessen. Auch die Definition des klassischen Krapfen aus Germteig entwickelte sich im 17. Jahrhundert.
Die Füllung aus Marillenmarmelade kam aber erst im 19. Jahrhundert hinzu. Seit dem zweiten Weltkrieg erhält man den Krapfen das ganze Jahr über, da alle Zutaten importiert werden können und man nicht auf die Obstsaison angewiesen ist. Berühmt und beliebt ist der Krapfen dennoch geblieben.
Verschiedene Sorten – Faschingskrapfen
Die Marillenmarmelade als Füllung ist bei den Wienern besonders beliebt. Dies gilt auch für andere Rezepte wie etwa für Palatschinken mit Marillenmarmelade.
Neben dem gewöhnlichen Faschingskrapfen mit Marmelade, gibt es auch solche, die mit Zimt gefüllt sind oder gar ungefüllt blieben. Der Schnurkrapfen sieht dem gewöhnlichen Krapfen zwar nicht ähnlich, gehört aber dennoch zur Familie. Außerdem gibt seit einigen Jahren amerikanische Doughnuts (auch Donut), die nicht gefüllt, sondern glaciert sind. Wie die ursprünglichen Krapfen, verfügen sie aber über ein Loch in der Mitte, um sie an der Stange verkaufen zu können.