Die nur 11cm große Statue “Venus von Willendorf” ist knapp 30.000 Jahre alt und gilt als das bekannteste Fundstück Österreichs. 1908 in Willendorf in der Wachau entdeckt, ist sie heute im Naturhistorischen Museum Wien zu sehen. Die eine beleibte, ältere Dame darstellende Statue gilt als eine der berühmtesten Frauenskulpturen der Welt.
Venus von Willendorf
Entdeckung der Statue
Am 7. August 1908 wurde die Venus von Willendorf vom Archäologen Josef Szombathy gefunden, der sie in nur 25cm Tiefe in der Erde fand. Neben der Venus wurden noch weitere Frauenstatuen gefunden, allerdings erst 1296. Lange nahm man an, dass die Figur aus Kalkstein bestehe, es stellte sich aber 2007 heraus, dass sie aus Oolith, einem Sedimentgestein besteht. Zusätzlich war die Skulptur mit Rötel überzogen, welches wohl zur Bemalung diente. Die nackt dargestellte Frau besitzt große Brüste, starke Hüften und einen hervorstehenden Bauch. Alle Geschlechtsmerkmale sind klar dargestellt. Das genaue Herstellungsdatum bleibt bis heute ungewiss, sie ist aber circa 29.500 Jahre alt.
Deutung und Einordnung
Da ähnliche Frauenidole aus dieser Zeit in ganz Europa gefunden wurden, geht man von einer religiösen Bedeutung der Figur aus. Zu ihrer Entstehungszeit herrschte in Europa ein Mangel an Nahrung und Bevölkerungsschwund, weshalb die Venus als Fruchtbarkeitssymbol eingestuft wird. Es ist bis heute umstritten, ob die Darstellung des Kopfes eine Flechtfrisur oder eine Kopfbedeckung andeuten soll. Genaueres über die Rolle der Frauen, Idealvorstellungen oder ähnliches ist aber nicht bekannt und kann nur spekuliert werden.
Venusium Willendorf – Fundstätte
Direkt beim Fundort der Venus von Willendorf wurde das Venusium errichtet, eine Art Museum. Einerseits werden Details zum Fund erklärt, aber andererseits auch Informationen über das Leben zur Zeit des Entstehens der Figur.