Die Wachau war stehts ein Landstrich des regen kulturellen bzw. wirtschaftlichen Austauschs zwischen verschiedenen Völkern und unterschiedlicher Kulturen. Im Jahr 15 vor Christus erobern die Römer das Königreich Noricum und drangen bis zur Donau vor. Für knapp 500 Jahre war das Südufer der Donau die Nordgrenze des Römischen Imperiums. Aus dieser Zeit sind Wachtürme und übrige gebliebene Mauerteile des Limes erhalten geblieben.
Limes – Die Römer in der Wachau
In dieser Zeit wurde auch der Limes errichtet wurde. Limes bedeutet auf lateinisch “Grenzwall” und wurde von den Römern zur Grenzverteidigung errichtet. Dieser zog sich entlang der Donau quer durch Österreich, aber auch durch einige weitere Länder.
Limes Wachau – Reste des Grenzwalls
Burgus Aggsbach: Mauerreste eines verfallenen Steinhauses
Burgus Bacharnsdorf: Am nordöstlichen Ende der Flussniederung um Mitterarnsdorf befindet sich der spätantike Burgus, ein Wachturm.
Sankt Lorenz: Das Gebäude, welches südlich an die Kirche gelehnt ist, birgt die Grundmauern eines römischen Burgus.
Rossatz-Arnsdorf: Während der Römerzeit gehörte das Gebiet zur Provinz Noricum, zwei Wachtürme des Limes aus dem 3. Jahrhundert.
Mautern: Etwa 100 v. Chr. gründeten die Römer an der Donau die Siedlung „Favianis” oder „Favianae“, an deren Stelle später das heutige Mautern entstand. Mautern war ein strategisch wichtiger Abschnitt an der Donau, das Kastell kontrollierte hier einen Donauübergang.
Die Römer in Mautern – das Römermuseum
Das Leben im ehemaligen römischen Kastell Favianis-Mautern und seiner umgebenden Zivilsiedlung lebendig werden lässt das Römermuseum in Mautern. Das Museum dokumentiert anhand von beeindruckenden Ausstellungsstücken die damalige Zeit.
Im Museum ist Fundmaterial aus archäologischen Grabungen der letzten Jahrzehnte ausgestellt. Von der Bronzezeit bis zur Spätantike finden sich Exponate aus dem zivilen und militärischen Leben. Zu den bedeutenden Stücken zählen ein römisches Militärdiplom, ein Fluchtäfelchen („Liebeszauber“), Tonmasken und eine glasierte Figurenvase.
Ein Schwerpunkt des Museums liegt auf dem Leben und Wirken des heiligen Severin. Dieser unterhielt in der Spätantike ein Kloster und stand der Völkerwanderung der romanischen Bevölkerung bei. Auch der Museumsstandort hat einen ganz besonderen geschichtlichen Bezug. Das Römermuseum ist im ehemaligen barocken Getreidespeicher, dem Schüttkasten, des Schlosses Mautern untergebracht. Dies verleiht dem Museumsbesuch ein ganz besonderes Flair. Gleich neben dem Museum stehen die besterhaltenen römischen Befestigungsanlagen Österreichs zur Besichtigung bereit. Unter diesen befinden sich Turmanlagen und Teile der Kastellmauer.
Ein weiterer Ausstellungsraum ist die mittelalterliche Margaretenkapelle. In dieser befindet sich die Ausstellung „Civitas Mutarensis – Mautern im Mittelalter und der frühen Neuzeit“. Die Kapelle kann nur mittels telefonischer Voranmeldung im Stadtamt Mautern besucht werden.
Das Römermuseum öffnet vom 1. April bis zum 31. Oktober seine Türen bzw. während den Wintermonaten November bis März öffnet das römische Museum nach vorheriger Anmeldung.
Weitere Informationen über den Limes: Der Römische Limes in Österreich