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Wiener Grätzl – Wiener Grätzel

Grätzln sind in Wien Teile von Wohnbezirken. Alternative Schreibweisen sind Grätzel, Gretzel, Gretzl, Krätzl und Kretzl. Ein Grätzl umfasst meist mehrere Häuserblöcke, jedoch gibt es für diese kleinsten städtischen Einheiten keine offiziellen Grenzziehungen. Ein Bezirksteil kann mehrere Grätzln umfassen.

Wiener Grätzl

Was ist ein Grätzl?
Ein Grätzl ist ein flexibler Begriff für einen bestimmten Bereich einer Stadt. Dieser Bereich ist nicht so wie bei einem Bezirk mit offiziellen Grenzen abgesteckt, sondern definiert sich anhand jenes Gebietes welches mit einer großen Zusammengehörigkeit bestimmt ist. Diese Zusammengehörigkeit wird von den Bewohnern gesteuert, welche ihren Lebensraum durch eine starke Gemeinschaft, durch einen zentralen Treffpunkt, speziellen Lokalen und kulturellen Einrichtungen aufwerten.

Änderungen der Stadt durch neue Straßen, Änderungen der Gebäude oder der Wohnmöglichkeiten beeinflussen natürlich auch die Entwicklung der Grätzel.

Bekannte Wiener Grätzl

  • Spittelberg

Der Stadtteil “Spittelberg” ist ein sehr passendes Bespiel, denn dieser Stadtteil war früher einmal eine eigenständige Gemeinde und wurde erst 1850 in die Stadt Wien integriert. Damit man sich den Bereich im Kopf vorstellen kann, er erstreckt sich vom Volkstheater bis hin zur Mariahilferstraße bzw. Stiftsgasse. Ergänzend dazu wurde dieser Stadtteil als bauliche Schutzzone definiert und daher blieb und bleibt der Charme auch längerfristig erhalten. Erhalten blieben hier viele kleine Handwerksgeschäfte, Kunstläden und vor allem auch die typischen Wiener Beisln. An Wochenenden finden Kunsthandwerksmärkte statt und in der Weihnachtszeit auch ein Weihnachtsmarkt.

  • Freihausviertel

Den Naschmarkt kennen alle, auch für Touristen ist er ein Highlight. Das Freihausviertel befindet sich wiederum gleich nebenbei und für Viele es daher sogar schöner als der Naschmarkt. Das Freihausviertel ist ein lebendiges Grätzl, den vor allem abends verwandelt es sich in einer kulinarische Genusszone.

  • Servitenviertel

Auch rund um die Servitenkirche im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund befindet sich ein typisches Grätzel. Die Bezeichnung ergeht auf das Jahr 1639 zurück, dem Jahr der Gründung des Klosters. Noch heute befindet sich in diesem Bereich gepflegte Gebäude, moderne Lokale und Sehenswürdigkeiten wie der Strudlhofstiege.

  • Karmeliterviertel

Im 2. Bezirk gibt es das Karmeliterviertel, der beliebte Markt besteht bereits seit 1671. Eine frische Lokalszene und junge Kunst machen den Bereich rund um den Karmelitermarkt zu einem spannenden Wiener Grätzl.

  • Donaukanal

Eine andere Art von Grätzel ist der Bereich des Donaukanals. Entlang des Wassers flanieren, die lauen Abende genießen, genau dies kann man am Donaukanal bestens genießen.

Einen guten Einblick bekommt man am besten im Rahmen von Grätzl-Führungen.