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Seegrotte Hinterbrühl – Schaubergwerk und Filmkulisse

Europas größter unterirdischer See

Das ursprünglich von einem Müller zum Gipsabbau genutzte Bergwerk in Hinterbrühl in Niederösterreich ist heute beliebtes Ganzjahres-Ausflugsziel für Groß und Klein. Die Schaugrotte liegt etwa 15 km südlich der Stadt und zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Wien. Mit dem Gipsabbau wurde 1848 begonnen, bis 1912 bei einer Sprengung Wassereinbruch erfolgte, wodurch sich eines der eindrucksvollsten Naturdenkmäler der Welt bildete: der größte unterirdische See Europas.

Seither besuchen jährlich rund 250.000 Menschen die Seegrotte Hinterbrühl.

golden boat in an underground lake, taken in lower austria
golden boat © openlens / 123RF.com

Nutzung im Zweiten Weltkrieg: Flugzeugfabrik

Friedrich Fischer kaufte das aufgelassene Bergwerk und versuchte dort eine Champignonzucht umzusetzen, jedoch war es wegen der niedrigen Temperatur nicht umsetzbar. Danach verfolgte er seine ursprüngliche Idee eines Vergnügungsetablissements und setzte diese erfolgreich um: Das Schaubergwerk wurde am 8. Juni 1932 eröffnet und bis zum Zweiten Weltkrieg erreichte es bereits einen anschaulichen Bekanntheitsgrad, mit ca 50.000 Gästen im Betriebsjahr 1937/38.

Neben dem Schaubetrieb wurde dann mit der Einlagerung von technischen Fetten und Kulturgütern begonnen um diese vor Bombenangriffen zu schützen, und 1944 wurde der Stollen beschlagnahmt. Man pumpte den Stollen aus, er wurde trockengelegt und beheizt – von nun an baute man hier Flugzeuge, welche zerlegt nach außen verfrachtet und zum Flughafen Wien Schwechat transportiert wurden, wo sie wieder zusammengebaut wurden. Die Arbeiten wurden KZ-Häftlingen aus Mauthausen verrichtet, woran heute noch eine Gedenkstätte erinnert.

Erst 1984 wurde die Grotte wieder zur Besichtigung freigegeben. 1984 ging die Seegrotte letztendlich wieder in Familienbesitz der Fischers über.

Besichtigung mit Führung durch die Seegrotte

Die Seegrotte Hinterbrühl besteht aus 2 Etagen. Über Treppen gelangt man durch einen Triebstollen in die Obere Etage. Zu sehen gibt es nicht nur wie Gips abgebaut wurde, Rastkammer, Barbarakapelle und Pferdestall, sondern auch ein Flugzeugmodell, Museum, Förderberg und -Turm sowie einen Festsaal und den kleinen blauen See.

Die untere Etage liegt ca 60 Meter unter der Erdoberfläche und bildet mit ca 6200 m2 Wasseroberfläche Europas größten unterirdischen See. Durch insgesamt 7 Zuflüsse dringt täglich eine große Menge Wasser ein. Jede Nacht werden deshalb 50-60.000 Liter Wasser abgepumpt, um den Wasserstand konstant auf 1,20 Meter zu halten. Auf einem Boot erlebt man eine geführte Rundfahrt über das kristallklare Wasser.

Film-Kulisse der 3 Musketiere

Eine Besonderheit ist seit Anfang der 1990er Jahre das Verlies – es hat keinen historischen Hintergrund, sondern wurde als Kulisse für einige Szenen des Hollywood-Films „Die drei Musketiere“ errichtet.

Führungen

Dauer einer Führung inklusive Bootsfahrt: ca. 45 Minuten (Wartezeit ca 20 Minuten)
Öffnungszeiten: Die Seegrotte ist ganzjährig geöffnet, Führungen beginnen täglich um 9:00 Uhr und enden je nach Saison um 17:00 bzw. 15:00 oder 15:30. Ganzjährig konstante Temperatur von ca. 9 Grad Celsius. Empfehlung also: Auch im Sommer eine Jacke mitbringen!

Anreise und Lage der Seegrotte

Adresse: Grutschgasse 2a, 2371 Hinterbrühl
Öffentliche Erreichbarkeit: Bus-Linie 262 Station Hinterbrühl Beethovengasse (10-11 Minuten Fußweg), Vorderbrühl Husarentempelgasse (9 Minuten Fußweg) oder Station Gaadner Straße Mitte (10 Minuten Fußweg).
Karte:

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