Das fünfstöckige Gebäude mit 139 Einzelzellen wurde als Teil des Allgemeinen Krankenhauses errichtet. Seine runde Form hat System: einerseits sollte sie dafür schützen, dass sich die Insassen verletzen, andererseits vereinfacht sie deren Überwachung. Die Wienerinnen und Wiener nennen den Narrenturm heute noch “Gugelhupf“.

Narrenturm – Die Geschichte der Entstehung
Kaiser Josef II., Gründer der Anstalt erklärte im Sinne des Vernunftdenkens, wer in den Narrenturm gesperrt werden sollte: „Jene, die Schaden oder Eckel verursachten (…) Wahnwitzige und mit Krebsen oder mit solchen Schäden behaftete Personen, welche aus der allgemeinen Gesellschaft, und aus den Augen deren Menschen müssen entfernt werden (…).
Bis dahin sorgte die „medizinische Polizey für den “Ausschluss der Unvernunft“ und sperrte “Irre“, Bettler und Müßiggänger zusammen, denn zu dieser Zeit gab es noch keine pathologischen oder psychologischen Gutachten. Die Menschen wurden als Gruppe der Armen zusammengefasst. Dann begann man, “heilbare“ und “unheilbare“ zu trennen. Letztere blieben im Narrenturm und wurden von der Gesellschaft aus- bzw. abgegrenzt.
Bis in das Jahr 1866 wurde der Narrenturm mit Patienten belegt, danach nutzte man ihn teilweise als Archiv und einige Zimmer zur Unterbringung von Krankenschwestern. Heute beherbergt er die weltweit größte pathologisch-anatomische Sammlung.
360-Grad-Ansicht des Innenhofes des Gebäudes
Anreise und Lage des Narrenturms
Adresse: Uni Campus, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Öffentliche Erreichbarkeit: Trambahn/Straßenbahn Linie 5, Haltestelle Lazarettgasse
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