Um die Entstehung des rot-weiß-roten Familienwappens (Hauswappens) der Babenberger gab es verschiedene Thesen
1. Leopold V. und Österreichs rot-weiß-rote Flagge
Leopolds weißer Waffenrock soll in den Kämpfen bei der Belagerung von Akkon im Jahr 1191 rot von Blut gewesen sein. Als er seinen breiten Gürtel abnahm, war ein weißer Streifen zu erkennen. Da sein Banner (vermutlich schwarzer Panther auf silbernem Grund) während der Schlacht verloren ging, soll ihm Kaiser Heinrich VI. das Recht erteilt haben, die rot-weiß-roten Farben als neues Banner zu tragen. So soll die Flagge Österreichs entstanden sein.
2. Herzog Friedrich’s neues Siegel
Herzog Friedrich II., der Streitbare (1211–1246) habe nach einem Streit mit seinen Siegelverwahrern, den Kuenringern, die es nicht herausgeben wollten, ein neues, unverwechselbares Siegel verfertigen lassen.
3. Ursprünglich aus Poigen, Bezirk Horn, stammend
Das Rot-Weiß-Rot stamme von den Grafen von Poigen-Hohenburg-Wildberg (Poigen im niederösterreichischen Bezirk Horn). Die Babenberger hätten es – noch vor 1210 – von diesen, nach deren Aussterben, zusammen mit deren Lehen übernommen
4. Historisches Babenbergerisches Zeichen
Der Bindenschild könnte schon früher ein Babenbergisches Zeichen gewesen sein. Auf einer Federzeichnung der Schlacht am Regen 1105 wird Leopold III., der Heilige (1073–1136) mit einem dreigeteilten Schild dargestellt.
Wie auch immer dieses Wappen entstand, ab der Mitte des 13. Jahrhunderts führten die Babenberger den silbernen Balken auf rotem Grund als Familienwappen.
- Als früheste Quelle gilt ein wächsernes Amtssiegel an einer Urkunde vom 30. November 1230, die Privilegien des Stifts Lilienfeld bestätigt. – aber dieses zeigt noch keine Farben.
- Die Farben bestätigen sich in zeitgenössischen Berichten von der Schwertleite des Friedrich II. am 2. Februar 1232 in rot-weiß-roter Festkleidung im Wiener Schottenkloster.
Die Farbwahl dürfte – darin liegt vielleicht ein wahrer Kern der Akkon-Legende – mit der alten Reichssturmfahne des Heiligen Römischen Reiches für die Kreuzzüge, dem silbernen Kreuz auf rotem Grund, in Zusammenhang stehen.
Dessen Farben waren in dieser Zeit, als sich die europäische Heraldik zur Blüte entwickelt, sehr populär. 1237 bekommt auch die Stadt Wien dieses Zeichen als Wappen verliehen, und führt es bis heute. Aber auch ein Zusammenhang mit den Stadtfarben Regensburgs (Zwei silberne Schlüssel auf Rot) wird vermutet – Heinrich II. Jasomirgott, der erste Dux Austriae (Herzog) hatte seine Residenz 1145 von Regensburg nach Wien verlegt.